Die Brücke zur Zukunft und die Natur als Lehrerin: Wie das 3-Zonen-Modell einem Jugendlichen half, seine Angst zu überwinden
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Max sitzt mir gegenüber, sichtlich angespannt. Er ist 15 Jahre alt, und die bevorstehende Lehre als Elektriker scheint ihn förmlich zu erdrücken. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe“, sagte er leise. Die Veränderung von der Schule zum Berufsleben löste in ihm eine Mischung aus Angst und Unsicherheit aus.
Als Sozialpädagogin mit einem Fokus auf Jugendarbeit war mir klar, dass Max vor einem bedeutenden Übergang steht. Doch anstatt unser Gespräch in einem geschlossenen Raum zu führen, schlug ich etwas anderes vor: „Max, was hältst du davon, wenn wir heute nach draußen gehen? Es könnte dir helfen, klarer zu denken.“ Er schaute mich neugierig an, und wir machten uns auf den Weg.
Ich packte das Methodixx-Tuch des **3-Zonen-Modells** in meinen Rucksack und führte Max zu einem ruhigen Platz in der Natur. Der Wald um uns herum strahlte eine beruhigende Ruhe aus, und ich spürte, wie sich Max' Anspannung allmählich löste.
Als wir den perfekten Ort gefunden hatten – eine Lichtung, umgeben von Bäumen und dem sanften Rauschen des Windes – breitete ich das Methodixx-Tuch auf dem Boden aus. „Das hier“, erklärte ich, „ist das 3-Zonen-Modell. Es zeigt dir, wo du gerade stehst und wie du dich weiterentwickeln kannst.“
Jeder Kreis steht für eine Zone:
Die Komfortzone – der Bereich, in dem Max sich sicher und wohl fühlt.
Die Stretchzone – der Bereich des Lernens und Wachstums, der ihn fordern, aber nicht überfordern soll.
Die Panikzone – der Bereich, in dem die Überforderung zu groß wird und er sich blockiert fühlen könnte.
„Schau dich um“, sagte ich zu Max. „Wir werden Materialien aus der Natur sammeln, die dir helfen, die drei Zonen besser zu verstehen.“
Max und ich begannen, Steine, Stöcke, Federn und Blätter zu sammeln. Jeder Gegenstand symbolisierte einen Aspekt seiner bevorstehenden Lehre und seiner Gefühle dabei.
Als wir uns wieder dem Tuch zuwandten, begann Max, die Materialien auf die entsprechenden Bereiche der Zonen zu legen. Ein weicher, glatter Stein landete in der Komfortzone. „Das ist wie die Schule“, erklärte Max. „Hier fühle ich mich sicher.“ Ein dicker Ast, den er gefunden hatte, legte er in die Stretchzone. „Das ist wie die Lehre – es ist neu und herausfordernd, aber ich glaube, ich könnte es schaffen.“ Schließlich platzierte er eine Feder in die Panikzone. „Das hier ist die Angst, die ich manchmal spüre – wenn ich denke, dass alles schiefgehen könnte.“
Ein intensives Gespräch entstand und während wir weiter sprachen, erkannte Max, dass er nicht in die Panikzone geraten musste. „Es gibt Wege, wie du dich langsam von der Komfortzone in die Stretchzone bewegen kannst, ohne in Panik zu geraten“, erklärte ich ihm. „Was würde dir helfen, dich sicherer zu fühlen?“
Max dachte nach und begann, kleinere Steine und Blätter in die Stretchzone zu legen. „Ich könnte mich vorab mehr über den Betrieb informieren“, sagte er. „Vielleicht auch mit meinem zukünftigen Ausbilder sprechen. Und ich könnte mit meinem besten Freund darüber reden – er macht auch bald eine Lehre.“
Ich konnte sehen, wie Max nach und nach seine Unsicherheit in etwas Greifbares verwandelte – etwas, das er bewältigen konnte. Durch das Arbeiten mit den Naturmaterialien verstand er, dass seine Angst vor der Lehre Teil seines Wachstumsprozesses ist, und dass er die Kontrolle darüber hat, wie weit er sich aus seiner Komfortzone herauswagen will.
Wir beendeten die Sitzung damit, dass Max eine glänzende Kastanie in die Mitte der Stretchzone legte. „Das ist das Ziel“, sagte er mit einem Lächeln. „Ich will in der Stretchzone bleiben und lernen, ohne mich zu überfordern.“
Als wir uns auf den Rückweg machten, schien Max gelöster, sogar optimistisch. „Es fühlt sich jetzt nicht mehr so überwältigend an“, sagte er. „Ich weiß, dass es okay ist, Angst zu haben, solange ich mich langsam vorwärts bewege. Und die Kastanie nehme ich mit als Talisman.“